Der Waschbär
Ein Pelztier wird zum Nachbarn
Sie plündern Leipzigs Vorgärten, verwüsten Dachböden, treffen sich zur “Obsternte”. Der Waschbär ist kein Unbekannter mehr in Deutschlands Gärten. Das Neozoon aus Nordamerika hat es sich in Leipzig und Umland gemütlich gemacht und findet hier ein absolutes Paradies vor. Die allesfressenden Waschbären machen vor nichts halt. Alles, was essbar erscheint, wird verspeist oder zumindest in seine Einzelteile zerlegt. Nicht einmal der Gartenteich mit seinem Mühsam ran gezogenen Fischbestand ist vor ihm sicher. Es gibt Berichte, nachdem sich Gruppen von bis zu 20 Tieren über den Teich hergemacht, und diesen bis auf den letzten Fisch, innerhalb von Minuten geleert haben.
Ob Dämmmaterialien, Holztüren oder Gipswände, nichts scheint vor Ihm sicher. Durch ihre geschickten Hände sind sie in der Lage einzelne Ziegel gezielt abzudecken, um unter das Unterdach zu gelangen. Hier wird dann die Dämmung zerlegt und die “neue Behausung” bezogen. Kot und Urin zusetzen dann die Zwischendecke und schon ist es kein kleiner Schaden mehr, sondern muss das komplette Dach renoviert werden. Gerade im Raum Leipzig, mit seinen vielen Grünflächen und Süßwasseranteil, fühlt sich der Waschbär pudelwohl. In den letzten Jahren ist die Population in Sachsen rasant gestiegen, denn einen natürlichen Feind hat das Neozoon nicht.